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Kunstkolloquium 2013
 
8. Kolloquium Kunst und Kunstförderung in Berlin

Samstag 9. November 2013
Michael Tschechow Studio, Berlin-Kreuzberg

Die Kolloquiumsreihe „Kunst und Kunstförderung“, zu der Birgit Ebel und Susanne Lin von der Anthroposophischen Gesellschaft regelmäßig ein- bis zweimal im Jahr einladen, findet ihr jeweiliges Gesicht in der Initiative der Menschen, die eines der Treffen vorbereiten. Das Spektrum reichte bisher vom philosophisch-kunstwissenschaftlichen Diskurs über reflektierende Kunstbetrachtung bis zur experimentell-darstellenden Gestaltung.

Für das 8. Treffen der Reihe brachten der Regisseur Olaf Bockemühl, der Schriftsteller Andreas Laudert und die beiden Eurythmisten Birgit Hering und Hans Wagemann das Thema „Karmische Konstellationen – ein Ort künstlerischen Handelns“ ein. Knapp 20 Menschen kamen am 9. November 2013 im Michael Tschechow Seminar in Berlin-Kreuzberg zusammen, um die im Einladungsschreiben angekündigten Wahrnehmungsräume zu erkunden.

Schon gleich zu Beginn wurde der konkrete Spiel-Raum in Kreuzberg als Ort des Darstellens und Zeigens genutzt: ein einfacher Stuhl auf einer Art leeren Bühne lud ein, die persönliche Vorstellungsrunde einmal nicht vom gemütlichen und schon „vorgewärmten“ Platz im Kreis – der diesmal ein Halbkreis war – zu beginnen, sondern sich in einem darstellerisch, konstellativ oder performativ zu nennenden Augenblicksauftritt einer Bühnensituation auszusetzen und sich so eine erste „karmische Konstellation“ zu erschaffen. Es schloss sich eine Improvisationsrunde zum Aufwärmen an, die mit dem Thema „Tür“ und „Tor“ aus den Kolloquiumsteilnehmern eine große Vielfalt an Phantasie und Umsetzungskreativität herauslockte.

In einfachen, aber wirkungsvollen Übungen der Aufmerksamkeits-verlagerung – wie gehe ich durch den Raum, wenn ich ein Ziel habe? Wie verändert sich diese Aufmerksamkeit, wenn das Ziel ein Ding oder ein – sich ebenfalls bewegender – Mensch ist? Welche Perspektive kann ich jeweils einnehmen? – entstand dann ein gemeinsam ergriffener Raum, eine andere Wahrnehmungsschicht, in der das „Dazwischen“ lebendig erfahrbar wurde.

Der nächste, künstlerisch vorbereitete Programmpunkt stellte einen Text von Andreas Laudert in den Mittelpunkt: Ein Ausschnitt aus einem Dialog zwischen zwei Menschen, die sich in der klassischen Konstellation der Paarbeziehung befinden und der Teil eines gerade entstehenden Theaterstücks sein wird, wurde als szenische Lesung durch zwei Eurythmisten gezeigt. Spannend war, wie die Anwesenden die im eurythmischen Raum vorbereiteten Perspektivwechsel nun auch im Anschauen vollzogen und so der gewählten Darstellungsform eine neue Ebene hinzufügten und dem ganzen Geschehen eine intensive Nachhaltigkeit verliehen. Schließlich wurde auch noch eine kurze Szene gezeigt, in der versucht wurde, den im Schauspiel vorhandenen Subtext durch eine experimentell-eurythmische Darstellung in die Sichtbarkeit zu heben.

So gestaltete sich das Kolloquium in einer feinen Balance von Komposition und Improvisation, von Reflexion und Darstellung. Ein abschließendes Gespräch, das sich überraschend organisch aus der gemeinsam geschaffenen Substanz ergab, führte die Teilnehmenden durch künstlerische und anthroposophische Fragestellungen bis in gesellschaftspolitische Bereiche hinein. Nach der vorsichtigen Auseinandersetzung mit Aspekten dessen, was Karma im tieferen Sinne bedeutet und wie es ganz persönlich im eigenen Leben empfunden werden kann, klangen vor allem Fragen nach Wahrheit und sozialer sowie künstlerischer Handlungsverantwortung an. Vieles davon konnte nur angerissen werden, und so bleiben etliche Anregungen für eine weiterführenden Arbeit jedes Einzelnen, die darüber hinaus auch als ein Ruf nach einer Fortsetzung dieser Kolloquiumsarbeit verstanden werden können.

Ulrike Wendt

Für den Bericht in den Mitteilungen der anthroposophischen Gesellschaft
in Deutschland, Dezember 2013
 

Downloads

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Programmtext zum
7. Kolloquium Kunst und Kunstförderung

Programm_7-Kunstkolloquium.pdf

Vorankündigung:
8. Kolloquium Kunst und Kunstförderung

Vorankuendigung_8-Kunstkolloquium.pdf

Einladung zum
8. Kolloquium Kunst und Kunstförderung

Einladung_8-Kunstkolloquium.pdf
 
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